Der letzte Post ist nicht zu verleugnen 2 Wochen her. Was ist passiert? Jeden Tag was neues, so ist das wenn man sich so kopfüber in ein neues Dasein stürzt, sozusagen ins kalte (warme) Wasser. Unsere letzten 2 Wochen haben wir auf der Peleponnes Halbinsel verbracht, das erste große Segelerlebnis, was wie sich herausstellen sollte, eher ein Motorerlebnis war. Zum Segeln braucht es eben Wind und, nein, so ein leichten Hauch bringen unsere 11 Tonnen nicht in Bewegung, da braucht es doch schon 5kn Wind und mehr. Auch das hatten wir kurzzeitig.
Aber hier im Detail einige Etappen und das was wir dort erlebt haben. Der vorletzte Tag auf Zakynthos und geankert in der Bucht von Agios Nikolausi 🙂 – nein – Nikolaos. Dimitri – the Boss – ist hilfsbereit als wir uns doch entschließen den Kai anzusteuern. “Wasser und Strom frei, keine Hafengebuehr” – dein Wohlwollen kannst Du in meiner Kneipe zeigen, haha die Griechen – also doch Geschäftssinn ? Der letzte Tag auf Zakynthos und nach Ormos Keri zu den berühmten blauen Grotten. Naja ein Fels mit Loch wo blaues Wasser zu sehen ist, beeindruckend ? oder bin ich da landschaftlich zu sehr von Zuhause verwöhnt ? Bestimmt ist aber die Tatsache, daß man da mal so ankern kann und mal eben ins Wasser hupft, der Charme der Sache, anstatt wie gefühlt zehntausend andere in Tuckerbooten der lokalen Anbieter durch die Höhle geschoben zu werden. Ups aufpassen, sonst wirst Du noch von ner Superyacht überfahren, die mal eben die Aussicht ruiniert oder Dir springt so ein Turmspringer von der Klippe darüber auf den Kopf, ne, da waren uns dann doch zu viel Menschen.
Am nächsten Tag Katakolon (Peleponnes) – ja wo sind sie denn ? (die Touris, die Flotillas, die Charterboote, ja irgendwie jeder). So vollgestopft die Inseln im Ionischen Meer bis jetzt waren so einsam ist diese allergroesste Insel, die Peleponnes. Es scheint da traut sich keiner hin, nur die zahllosen kleinen Fischerboote, die so gar nicht seetauglich aussehen säumen die Kais und Buchten der kleinen Orte die wir passieren. Schon anders, aber nicht verwunderlich, hier hat sich der Tourismus ganz klar nichts aufs Wasser sondern aufs Land konzentriert.
Sagenreiche Geschichte wurde in Olympia, Pilos, Kalamata (wo die großen schwarzen Oliven herkommen), Sparta, Delfi usw. geschrieben. Die Menschen hier teilen Ihre Dörfer und Ihre Geschichte noch seit vor Christi Geburt mit Türken, Russen, Italienern und Franzosen die meist auf Ihren Eroberungen die eine oder andere Stadt übernommen (Kalamata, Monemvasia), zerstört (Kayio) oder aber auch wieder aufgebaut (Pilos) haben.
Und darüber ragt stets die großartige griechische Befreiung, die Legenden von Odysseus, die Tavernas und Märkte mit Ihrem Schafskäse, Oliven, geharztem Wein und Ouzo. HELLAS!
Was gab es sonst noch, ach ja – erste Erfahrungen mit einer Ankerleine, die wir uns um den Propeller gewickelt haben (Pilos) – gemeistert!
Erste Erfahrungen mit der Hafenpolizei (Kalamata)- Papiere (DEKPA, TEPAI, IBS, SBS, BSH, Versicherung) – gemeistert!
Meterhohe Wellen von der Seite ohne seekrank zu werden – gemeistert! (wir sind beide ganz begeistert).
Hart am Wind mit zu viel Segelfläche bei Böen von 30kn – gemeistert! (wenn auch mit Herzklopfen bei kurzzeitiger 45 Grad Schräglage – der Schrubber ist auch über Bord gegangen).
Verstopfter Tiefenmesser – gemeistert! (wie ? ich muß da ein Stopfen im Boot rausziehen ?).
Also alles in allem jeder Tag hat etwas zu bieten ob unter Anker in einer einsamen Bucht (nackt Baden ist herrlich) oder in einem der kleinen Fischerdörfer.
Es erstaunt mich wie wenig Fische und wie leer es unter dem Schiff ist, fangen die überhaupt noch was, die Fische finden doch nur noch Müll im Meer ? Es scheint man kann hier eben nicht anders, was man seit Jahrhunderten schon macht, wird einfach nur immer schwerer, bis nix mehr da ist. Die Leute sind arm und was sollen sie denn sonst machen ? Billiges Plastik und das bißchen 2$ Shopping ist für die meisten eben den Luxus den man sich leisten kann. Hoffen wir auf Besserung und sammeln wir jeden Tag unsere drei Stück Müll auf.
Und nu ?- Ägäis here we come. Wir haben die Peleponnes von West nach Ost befahren und zurück geht es per Express durch den Kanal von Korinth. Viel Spaß beim Weiterlesen, Klaus hält Euch täglich mit seinem Whats App Braodcasting auf Trab (wer dabei sein möchte, bitte melden), bei mir dauert es mit den Blogeinträgen immer etwas länger – ich bin ja auch schon über 50!!
Wer erkennt den Humor im nächsten Bild?
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