Wir haben es auf die ‘andere’ Seite (der Peleponnes) geschafft auch wenn nicht ohne ein paar Hindernisse. Zuerst muß ich feststellen, daß wir beide (Käpitän & Crew) uns in den letzten Tagen sicherer, zuversichtlicher und entspannter im segeln unserer ANTHOS gefühlt haben. Da haben uns auch die Böen (hier heißt das Meltemi) von bis zu 35kn nix ausgemacht (für Segler 8bf, für Autofahrer 65km/h).
Ja das kann sie ab, unsere ANTHOS, außer daß dann mal ein Ring wegfliegt und damit das Vorsegel unbrauchbar macht, tse tse. Aber mit ein bisserl Recherche haben wir dann Andrea und Jutta von Franks Yachststation ausgegraben (auch so Langzeitauswanderer) und die haben dann mal fix die schlappen 53 qm Segeltuch bearbeitet (da braucht es schon einen großen Tisch zum nähen).
Ein Highlight war das kleine Dorf Astros, noch nicht ganz im saronischen Golf hatten wir hier Schutz vor tagelangen Stürmen gesucht und waren wirklich happy mit unserem Liegeplatz und dem ganzen Drumherum. Ein nettes Örtchen noch nicht völlig überlaufen, der erste Ort, der gut sichtbar Mülltrennung betrieb und einen Strand mit ordentlich Wellen hatte. Dazu hatten wir noch nette Nachbarn aus Aotearoa (Neuseeland), mit den wir uns ganz wie daheim auf “a cuppa” (“eine Tasse” irgendwas, hier natürlich Bier) trafen. Und fliegende Fische habe ich auch gesehen (auf dem Wasser nicht im Glas !)
Neben Ausbesserungsarbeiten am Segel hatten wir dann noch ein Ölfilterwechsel und diverse kleinere Ausbesserungen die eben so anfallen. Das schwierigste dabei ist die Logistik, Ersatzteile zu finden und zu welchem Preis. Das wird uns in der Zukunft noch weiter beschäftigen, denn die Liste der notwendigen Arbeiten und Materialien, die wir für die Atlantiküberquerung benötigen, ist LANG. Das heißt, wir werden eine zentrale Logistik stelle in Hanau haben, dort über die nächsten 6 Monate alles zusammenkaufen und auf dem Landweg nach Griechenland schaffen, wo es dann im April 2020 wieder losgehen kann. Ein Winterlager hat unsere ANTHOS auch schon, auf der Cleopatra Werft in Aktio (also jeder der den Film “Cleopatra” von 1963 mit Liz Taylor, Rex Harrison und Richard Burton so wie ich schon tausendmal gesehen hat, weiss um die Szene mit der Schlacht bei Aktio).
Nun sind wir aber endlich im Saronischen Golf angekommen und die erste Übernachtung war auf Poros, ein schönes Inselchen und Örtchen, keine Frage. Da haben wir uns gleich in eine Lücke manövriert bevor der selbst ernannte griechische Anlegemanöverassistent-boss uns wegjagen konnte mit der Begründung man erwarte noch weitere große! Motorjachten. Nix da, hier sind wir und hier bleiben wir und hatten dafür Hafenkino par excellence. Da standen ca. 25 Mio Euro links und rechts neben uns, alleine die Jacht ‘Bliss’ kostet schon schlappe 15 Mio. (uns findest Du nur wenn Du im Bild dem roten Pfeil folgst). Vor uns flanierten die Botox Kim Kardashians den Laufsteg auf und ab (oh, I’m underdressed) und die Jungs mit der dicken Brieftasche befinden sich an Bord in wichtigen Meetings. Brillant dieses Hafenkino (und umsonst).
Weiteres demnächst … auf nach Salamis (nein nicht die Wurst, der Ort).
Marianne
Klingt schön. Sehr schöne Sehnsuchtsfotos von Griechenland.