Jeden Tag entdecken wir aufs neue wie es so zugeht in der großen Gemeinde der Langfahrtsegler, Griechenlandsegler und überzeugten Bootspropheten. Da geht es um die Distanz der Boote zum Nachbarn beim Anlegen, welchen Adapter für den Stromanschluß braucht man denn dieses Mal, welcher Anker liegt mal wieder über unserem und muß beim Ablegen umständlich entwirrt werden und wieviel Wellenschlag verträgt der Magen beim Schlafen.
Als in allem gewöhnen wir uns an die Gepflogenheiten und finden das eine oder andere ist immer wieder Grund zum schmunzeln. Aber jeder muß mit Schock und Horror auf das reagieren, was wir gerade erlebten. WASSER IM SCHIFF !!! Nein, nicht so was daneben gelaufen beim abspülen und- nein nicht bei starkem Wellengang das Glas Wasser verschüttet, nein nein nein. Ich meine das Wasser was sich in der Bilge (also unten im Boot) tummelt, das was dann irgendwann durch die Planken kommt, steigt und steigt, wie bei der Titanic nach Mitternacht, dann dieses schauerliche Geräusch im Boot …plitsch…platsch…plitsch…platsch, wie in der Episode von Raumpatrouille Orion -die Exoterristen auf MZ4 :-))
Nach ca. 50l Wasser, Kniescheiben mit Hornhaut und 4 Stunden in denen wir ANTHOS wirklich bis ins letzte Schaps (Fach) geschaut haben (das Photo kann aus ästhetischen Gründen nicht gezeigt werden) liegt das Problem, oder besser gesagt hängt das Problem im letzten Winkel unterm Waschbecken.
Bei unserem letzten Schlag (Segelstrecke), in denen wir mit Windstärke 7 und 3-4m Wellen zu kämpfen hatten und ich so insgeheim das MOB (Man Over Board) Manöver im Kopf durchging hat sich die Halterung des Ausgleichsbehälters gelöst und gegen die Wasserleitung gedrückt, die dann in die Bilge leckte wann immer wir das Wasser anstellten. Kein Wunder daß ich den 120l Wassertank nicht mal nach ner Stunde vollbekam. Die Tatsache, daß es kein Salzwasser war hat uns zwar zeitweilig beruhigt, aber wenn so ein Rinnsal dann einfach nicht aufhört ist man schon besorgt und man denkt darüber nach, ob wir nicht schon mal die Schwimmwesten anziehen sollten. Wie auch immer, das Problem ist gelöst und ANTHOS ordentlich durchgespült. Sogar der Ankerkasten ist blitzblank.
Was gabs sonst noch ? ach ja…. die ARC (Atlantic Rally Crossing) ruft. Wie ja manche wissen, gab uns das den Anstoß für unser großes Abenteuer. Die Atlantiküberquerung als organisierte Teilnahme einer Rallye von Las Palmas via Kapverden nach St. Lucia. Im November 2020 gehts los. Das gibt uns Zeit um a. Geld zu sparen, um alle dafür erforderlichen Anforderungen zu bezahlen b. Seemeilen und Erfahrung zu sammeln (da sind die 7 Windstärken wohl eher eine leichte Brise) und c. unsere ANTHOS für ca. 3000 Seemeilen nonstop Atlantik aufzurüsten (da war der Strip von heute gar nicht schlecht denn endlich wissen wir wieviel Platz wir tatsächlich unter der Couch haben).
Also es geht spannend weiter, derzeit noch auf Kea (Kykladen) segeln wir morgen wieder ins Blaue nach Kythnos usw. Ach ja, dem guten alten Poseidon hatten wir inzwischen auch einen Besuch abgestattet, schön wars am Kap Sounion.
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