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Month: August 2020

Von Wogen und Wellen

Diese Woche war Eignungstest für Wogen und Wellen. Wir sind alle drei qualifiziert, ich, Klaus und ANTHOS. Da auf jedes Hoch meteorologisch ein Tief kommt, haben wir uns nach einem sicheren Hafenplätzchen umgeschaut um wie man im Fachjargon sagt “abzuwettern”, bei uns daheim würde man dazu “nice day today” sagen, aber egal. Wir sind dafür auch mal wieder unter Segel gefahren, wenn auch nicht lange, denn was nutzt Dir viel Wind, wenn er in die falsche Richtung bläst. Wir also einmal um Korfu drumherum und entlang der Westküste nach Süden wieder in Richtung Festland. Die Westküste Korfus ist doch tatsächlich so viel unscheinbarer wie die Ostküste, dass man glaubt man wäre nicht auf der gleichen Insel. Erinnert mich doch sehr an unsere Westküste, seefahrerisch aufgrund der vorherrschenden Westwinde und der daraus resultierenden See hat sich hier einfach kein Massentourismus mit feschen Superyachten und zahllosen Tourispots etabliert. Einen Stop haben wir dann doch noch eingelegt einfach auch um nach 6 Stunden unter Motor mal wieder Ruhe zu haben. So richtig ideal war das nicht in Palaiokastritsa, wir lagen im Schwell und der kleine Hafen war nicht geeignet. Also ließen wir uns so durch die Nacht schaukeln um dann wieder am nächsten Tag nach Sivota (wir waren auf dem Hinweg nach Korfu schon mal dort) zu segeln um uns dort an den Stadtquay zu legen. Siehe da ein Plätzchen war noch da und wir genossen umsonst Wasser und Strom, aber auch nur, weil der Typ, der die Gebühren einkassiert uns ständig verpaßt hat. Egal wir hatten einen Supermarkt in der Nähe und waren abends schön essen. Auffällig ist die Zahl der Italiener hier, wo sonst Engländer die Buchten und Häfen überrennen, auch Deutsche sind nicht so häufig vertreten wie sonst.

Das kommende Tief der nächsten Tage haben wir dann in Lakka auf der Insel Paxos erlebt, mit etwas mehr als 25kn sind wir in die Bucht geflogen um dann die Nacht über recht wacklig vor Anker zu liegen, ja wir hatten sogar ein kleines Phänomen. Aufgrund eines Bergeinschnitts vor unserem Ankerplatz hat der Wind unsere ANTHOS in eine andere Richtung “geschwoit” (umgedreht) als die anderen Jachten. Wenn man eng beieinander liegt kann das schnell mal zu ungewollten Kollisionen führen aber in diesem Fall sind uns einige Boote immer wieder auf Armlänge entgegengekommen, bevor sie der Anker dann wieder herumgerissen hat. Wir hatten genug Platz um uns, denn viele sind bei dem Sturm draußen vor der Bucht dann doch lieber ans sichere Festland gefahren. Kein Lehrbuch hätte so einen Ankerplatz empfohlen, aber wir haben dann einfach mal getestet, wie sich das so anfühlt, wenn man ständig das Gefühl hat in einer Schiffschaukel zu sitzen und dabei auch noch zu kochen. Aus dem geplanten Dreigänge menü (Scherz) wurde dann auch nur ein Salat (zum Glück, schwere Kost wäre uns bestimmt in dieser Nacht nochmal begegnet) und an Schlaf war auch nicht wirklich zu denken. Sicherheitshalber waren alle Instrumente auf Standby um im Notfall schnell abzulegen und wir haben in Klamotten die Nacht durch gedöst, während die Engländer neben uns bis drei Uhr gefeiert haben.

Am nächsten Tag hatten sich dann doch einige in der Bucht aus dem Staub gemacht, um nicht nochmal so eine Nacht zu erleben, wir haben uns dafür an das einzige frei gewordene Plätzchen des Hafen gelegt. Ein wirklich süßes Dorf dieses Lakka und aufgrund der Coronabeschränkung, dass Bars um Mitternacht schließen müssen, ist auch Nachts schlafen möglich. Einziger Nachteil war der Kanal direkt vor uns, der ein Aroma von Abwässern in der Luft verteilte.

Folgende Impressionen waren: unsere ANTHOS auf Zielfahrt Lakka, Ein Bild aus der Luke auf unseren Stegnachbar, ein über 100 Jahre alter Segler aus Plymouth deren Besitzer (die aussahen wie die Kelly Family) Rundfahrten anbieten und die Deko eines Dekoladens in Sivota (wer kein Wasser vor der Tür hat, der malt sich eben welches). Außerdem einige Schilder, die mich diese Woche inspirierten.

                

In Bezug auf meine gewählte Überschrift “Wogen und Wellen” empfinden wir gedanklich gerade ebenso. Einfach unentschlossen für die weiteren Monate mit unserer ANTHOS. Unser so perfekter Plan, der sich mit der Vermietung unserer Fernglen Bed and Breakfast in Auckland überdeckte geht nicht mehr auf. Was machen wir in Hinblick darauf, daß uns im April nächsten Jahres unsere Mieteinnahmen wegfallen und darüber hinaus keiner weiss was uns Corona noch so alles beschert. Wir wollen wenigstens noch weg aus Griechenland, da liegt Italien nahe solange es noch geht, hatten wir doch vor die ganzen dortigen Inseln abzugrasen, auf Sardinien, Korsika und Malta hatte ich mich besonders gefreut. Aber dann, selbst wenn wir bis April auf unserer ANTHOS ein Zuhause haben müßten wir bis November 2021 (wenn die Atlantiküberquerung ansteht) genügend Einnahmen generieren um unser Abenteuer fortzusetzen. Fliegen wir jetzt nach Hause oder bleiben wir hier über den europäischen Winter? Verkaufen wir ANTHOS und fangen dann im nächsten Jahr nochmal an? Irgendwie ist das ganze ziemlich verfahren auch aufgrund dessen, daß meine Touristen schon in den Startlöchern stehen nach Neuseeland reisen zu wollen, sobald das wieder möglich ist, d.h. ich sollte dann so im Oktober 2021 besser in Neuseeland sein, was derzeit bedeutet, nach Ankunft in Auckland zwei Wochen in Zwangsquarantäne unter Bewachung zu leben. Alles in allem kommt der Frust durch obwohl man es ja schlechter haben kann, klar klar.

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Derzeit liegen wir in Parga am Festland und werden uns nun wieder in Richtung Lefkas und Nydri bewegen, wo unsere Ruby steht. Bis zum nächsten Mal mit einem weinenden und einem lachenden Auge. (Nazar, das orientalische Glasauge als Schutz vor dem bösen Blick https://de.wikipedia.org/wiki/Nazar-Amulett).

Eine Woche und kein Wind in Sicht

Nach meinem letzten Gebet an Zeus, den griechischen Wettergott hatten wir gehofft auf unserem Törn um Korfu etwas mehr Segelerfahrung zu bekommen, dem war dann aber leider nicht so. Hätte wohl eher zu Jupiter beten sollen, dem Wettergott der Albaner, denn wir kamen der Landesgrenze sehr nahe. Das haben wir dann u.a. daran gemerkt daß ALDI Talk mir stetig mein Guthaben leer saugte, weil ich mich mal wieder ungefragt im nicht europäischen Ausland aufhielt, sogar die eine Stunde Zeitverschiebung gab es in Albanien nicht ??

Wir hatten uns wohl einiges mehr erhofft von der Insel der Schönen und Reichen und den drumherum gelegenen Ankergelegenheiten. Ich würde mal sagen ca. die Hälfte der Tage und Nächte waren gut die andere so naja. Die erste Nacht auf jeden Fall in einer ziemlich langweiligen Bucht mit Namen Petriti mit wenig eindrucksvollem.
Man muß dazu sagen, daß zumindest mir die Lust vergeht auf lange Spaziergänge oder irgendwelche Sightseeingtrips bei über 30 Grad, bin einfach kein Hitzefan. Ich kann nur sagen die Sonnenanbeter, die man hier und da sieht folgen wohl Ihrem eigenen inneren Thermometer. Ich kann mich sehr wohl an die Zeiten erinnern, wo wir sogar ins Solarium gingen und auf jeden Fall eine durchgehende tiefe Bräune wollten. Man ich meine Frau fand da alle möglichen raffinierten Arten die häßlichen Streifen vom Bikini zu vermeiden ohne gleich die Hüllen fallen zu lassen. Insgesamt bin ich aber der Meinung, ab einem bestimmten Alter ist da nichts mehr zu bewundern. Einige Männer und es scheinen vornehmlich Griechen und Italiener zu sein haben hier leider keine ästhetische Vorstellung davon, was Frau gerne sieht. Sie quetschen ihre mageren Habseligkeiten in undefinierbare Stoffreste, meist hängt noch eine riesen Wampe drüber, denn der restliche Körper zeigt genau wie bei Frau ebenfalls Spuren der Zeit, da hilft Sonnenbräune auch nicht. Habe letztens den Artikel eines Profiseglers gelesen, der über die sieben Todsünden eines Seglers sprach, ein Punkt darunter: Anlegemanöver immer mit Oberbekleidung, na dem kann ich nur zustimmen.

Ok am folgenden Tag aber ein Highlight, Korfu mit alter und neuer Festung, einer tollen Altstadt und einem Ankerplatz direkt davor zwischen lauter Superyachten (ach hier sind die alle). Es macht Spass Infos über die diversen Superyachten zu lesen, sie haben eigentlich alle Webpräsenz, wer sie gebaut hat und wie sie ausgestattet sind. Die meisten werden für den Charterbetrieb gebaut (oder vielleicht eher als Abschreibungsobjekt für deren Besitzer) und dann vermietet. Allein die Mietpreise lassen mich immer wieder erschauern, es gibt demnach verdammt viele, die sich diesen Luxus erlauben können. Die Spitze war eine Yacht mit einem Mietpreis von Euro 1.000.000 plus Nebenkosten PRO WOCHE. Wenigstens eine schöne runde Zahl.

Die Altstadt von Korfu ist ein Sammelsurium venezianischer, byzantinischer, englischer und französischer Vergangenheit mit dem typischen Verfall griechischer Neuzeit. Ein UNESCO Weltkulturerbe, daß trotz Corona vollgestopft war mit Menschen, die durch die engen Gassen schlenderten und durch die darin befindlichen kleinen Läden und Tavernas. Die tollen Häuserfronten von Alt Korfu hatten es mir genauso angetan wie die Türen von Kalamos aber heute mal ohne Prosa nur als Bildercollage.

Nachdem wir also zwei Tage und Nächte vor der Altstadt lagen sind wir danach weiter Richtung Norden gefahren (segeln war ja nicht). In Ormos Stefanos wieder so eine nicht sehr erinnerungswürdige Bucht vor einem kleinen Minihafen, mit Miniläden und Miniauswahl aber Maxipreisen. Für zwei Tage waren wir danach in der Bucht von Ormos Psaromita, ein Kleinod an Bucht mit glasklarem Wasser und vielen Fischen. Nachts ganz alleine erinnerte mich diese Bucht an die einsamen Strände daheim gesäumt von Pohutukawa Bäumen, die die Landschaft im Frühjahr in einen roten Blütentraum verwandeln.

Heute dann die Umrundung Korfus um dann morgen entlang der Westküste wieder Richtung Süden zu fahren. Mal sehen was noch kommt.

 

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Erfolg, Enttäuschung, Erleichterung

Ach je schon wieder eine Woche rum, liegt das am Alter oder am Alltag? Ja tatsächlich hat sich eine Art Alltag eingeschlichen. Wir merken, daß wir eine Routine entwickeln auch wenn doch jeder Tag anders ist.  Letztes Jahr war das noch eine Mischung aus “Mach endlich” “Warum soll ich” “Scheiße geht nicht” denn das schwierigste Manöver ist bestimmt als Crew und Skipper auf engem Raum gut zusammen auszukommen besonders wenn Crew und Skipper zwei Ehekrüppel von fast 16 Jahren sind und wenn beide naja ich sag mal vorsichtig einen eigenen Kopf haben.

Also der Tag fängt mit der Routine Kaffee an, sehr gute Routine, ist einfach. Dann die Routine News und Nachrichten (smart phone) aus aller Welt, jeder für sich, gute Routine, sofern wir Internet haben, sonst ist’s frustrierend. Aber da wir jetzt die Ultra antenne mit global umspannender Wifi abdeckung installiert haben, brauchen wir nur irgendwo auf der Welt ein Passwort und schon geht’s (kleiner Scherz schön waers). Danach Routine Törn- und Tagesplanung, dh das Thema Wetter und wo kommt er denn heute her (das kommt dann ganz drauf an welcher Wetterapplikation Du Dein Vertrauen schenkst zumindest hier im Mittelmeer). Dann die Entscheidung wohin mit dem Wind Deines Vertrauens (da wo Du Dir nachts nicht wie auf der Achterbahn vorkommst) und dann so dies und das. Die Routine das Boot ablegebereit zu machen (Tisch abräumen, Geschirr verstauen, Dinghy vertauen, Instrumente anschalten, VHF bereitlegen, Hafenführer und Fernglas, Wasserflaschen und die Routenplanung auf dem Tablet einstellen. Den Anker hieven oder vom Steg ablegen, Fender verstauen, Segel setzen (die Crew ist gefragt), Ankerstelle aussuchen, anlegen (der Skipper ist gefragt). Dazwischen und danach das leibliche Wohl, das Bier nach getaner Arbeit, der Gin & Tonic als Pre-diner drink und die Routine welcher Film heute im Bordkino läuft.

 

Alles hat sich ein wenig eingespielt. Dann gibt es Sachen die sich nicht einspielen und die dann den Unterschied zwischen Freude und Frust ausmachen. Wenn dann mal wieder Hafenkino herrscht, d.h. Leute, die sich eigentlich mögen wie wild anschreien wegen irgendwelcher Manöver, die nicht klappen (unter Seglern ja nichts neues-wir sind darüber meistens hinweg) oder wenn’s mal wieder so scheiß heiß ist, daß einfach alles schwer fällt, sogar das schlafen.

In dieser Woche also so ziemlich alles von oben erwähntem dabei. Die Freude auf die Inseln Paxos und Antipaxos wurde durch unsichere Ankerbuchten enttäuscht, plötzliche Gewitter stürme mit dem dazugehörigen Ankerhorror (hält er hält er nicht und was macht der Franzose da, der beinahe alle Anker anderer Schiffe hinter sich herzog und sogar noch zur Polizei expediert wurde, so ein Raudi). Buchten partys, an denen wir nicht teilnehmen möchten, auch nicht im Schlaf und schlaffe Segel (wo kein Wind ist, da ist eine Segeljacht einfach nur laut und lahm).

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Erfolge gabs auch, ein zweiter Versuch Brot zu backen ist gelungen, diesmal Toastbrot passend fürs Frühstücksei. Ein Temperatursturz von mehr als 5 Grad, der sowas von willkommen war und der uns endlich schlafen und atmen lässt und zu guter Letzt unser kleines schwimmendes Heim ANTHOS, welches uns tapfer und zuverlässig durch das Wasser fährt.

Jetzt liegen wir in Sivota am Festland und setzen morgen nach Corfu über, das Wetter soll dabei leider wieder über der 30 Grad Marke liegen aber vielleicht kriegen wir ja zumindest ein paar Knoten Wind ab, zumindest soviel, daß es zum segeln reicht. Stay tuned.

 

 

Mal hier mal dort aber überall ist’s heiß

Diese Woche sind wir wieder Richtung Norden unterwegs nach Nydri und Lefkada. Einige Arbeiten gehen einfach nicht, wenn das Boot eine schwimmende Chandlery (Laden für Bootsbesitzer) ist. Natürlich haben wir viel zuviel unnützes Zeug mit, unter anderem zwei riesige Solar panelen, die wir ja jetzt gegen die Starkstrom panelen ausgetauscht haben, die in etwa doppelt so groß sind. Also schauen wir den Tatsachen ins Auge, ein Boot ist keine Man cave (Männer hoehle, ein Ausdruck den jeder Kiwi kennt – ein großer vollgestopfter Raum, vor dem Betreten jeder Partner mit einem großen Verbotsschild gewarnt wird). Der Raum auf einem Boot ist sehr SEHR viel kleiner und stauen erfordert Geschick und ORDNUNG. Also muß einiges weg, verkauft, eingelagert oder sonstwie vom Boot runter. Zum Glück haben wir ja noch unsere Ruby (Auto), die in Lefkada bei unserem Bekannten Conny vor der Haustür steht. Aber da müssen wir ja erst mal hinkommen.

 

Der Wind gibt uns hie und da ein wenig Vortrieb, wenn auch das Barometer wieder steigt, das heißt stickig heiße Tage und Nächte. Nach unserem Aufenthalt in der beschaulichen Bucht von Ormos Sarakiniko mußten wir abends noch Hals über Kopf nach Ithaka fahren, denn der Anker hatte nicht vor unsere ANTHOS zu halten und ohne ein wachsames Auge wären wir wohl jetzt schon auf dem Weg nach Italien.

In Vathi auf Ithaka wurden wir dann zwei Tage und zwei Nächte bei 30 kn durchgeschüttelt bevor wir in Ormos Frikes unsere Ruhe wiederfanden. Wieder eine schöne Bucht mit glasklarem Wasser, bei dem jeder Sprung ins Wasser einer willkommenen Abkühlung ist. Das wirklich schönste am ankern in einer Bucht ist die Runde schwimmen morgens nach dem Aufstehen und abends vorm Zu Bett gehen, natürlich nackig (wenn keiner zuschaut) obwohl die zwei älteren sichtlich schwulen Italiener vom entfernten Nachbarboot ein Auge auf Klaus werfen :-))).

Für mich gab’s gleich zwei Erfolgserlebnissen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich eine Mahlzeit in einem Schnellkochtopf zubereitet. Ich habe seit meiner Kindheit eine heiden Angst vor dem Druckdampfdings, als meiner Mutter mal das Gulasch mit einem lauten Knall durch die Küche flog. Da koch ich lieber nach der Devise meiner Oma, was lange vor sich hinschmurgelt kriegt Geschmack. Auf Ihrem alten Holzofen köchelte immer irgendwas den ganzen Tag lang vor sich hin und mein Opa schnitt sorgsam die für die Ofenöffnung passenden Holzscheite und zwar so genau, daß Du mit der Hand am Holzstapel langfahren konntest ohne Dir Splitter in die Hand zu holen.

Aber mangels Holz an Bord und den sparsamen Gasvorräten hab ich mich entschlossen, einen Schnellochtopf an Bord zu nutzen und siehe da, Tim Mälzer, äh ich meine Klaus, hat das Ergebnis für gut befunden. Das zweite Erfolgserlebnis für mich war der fast nicht geglückte Versuch ein vernünftiges Brot an Bord zu backen. Nicht daß das an meinem Rezepten liegt, ich back ja inzwischen ganz anständige Brote, nein, dieser verflixte Gasofen mit erbärmlicher Unterhitze und nicht mehr als 180 Grad lassen einen nicht gerade Brotkreativ werden. Auf jeden Fall war auf einmal das Gas aus, aber das Brot gelang doch noch mit Resthitze und schmeckte sogar fast wie daheim sonst wäre der unfertige Teig klumpen aber auch in hohem Bogen im Mittelmeer versenkt worden.

 

Am nächsten Tag also dringend Gas tanken und nach Nydri, wo wir ja schon bekanntermaßen bei Conny einen Pontonplatz erwarten dürfen. Einige Großbaustellen haben wir in den folgenden beiden Tagen dann auch noch erledigen können wie zB die Versetzung des 40kg schweren Liferaft (aufblasbare Rettungsinsel) vom Topdeck (obendrauf) ans Heck (hintendran). Dem Ingenieur ist eben nichts zu schwör äh schwer. Außerdem diverse Verkabelungen, eine schummeriges, dimmbares LED licht, damit es jetzt abends beim Fernsehen auch heimelig scheint. Das öffnen mittels Säge diverser Bodenluken für den dringend gebrauchten Stauraum und ansonsten noch einige Aufräumarbeiten und Putzattacken. Es waren betriebsame Tage und scheiß heiße Nächte. Ich weiß jetzt wie sich Wechseljahre anfühlen müssen, denn inzwischen laufen vier Ventilatoren und eine Miniklimaanlage auf der ANTHOS aber wenn es dadurch auch nur zwei Grad abkühlt, schwitzt Du nachts immer noch bei 32 Grad vor Dich hin und kannst nicht schlafen, scheiß Sommer (warum segeln wir nicht in Alaska ??)

    

Morgen geht es weiter Richtung Corfu mit Zwischentop auf den Inseln Paxos und Antipaxos. Mit hoffentlich genug Wind in den Segeln verbleiben wir bis zum nächsten Post in einer Woche – so long – tata – see you later alligator – in a while crocodile … 🙂

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