Auf der Fahrt nach Bella Italia haben wir festgestellt, daß bei allen Unterschieden beider Länder das Mittelmeer dann doch das gleiche ist, entweder kein Wind oder Wind aus der falschen Richtung, also wieder mal segeln setzen, dann wieder weiter unter Motor usw.
Nach einer unruhigen Nacht auf Griechenlands westlicher Insel Othoni kommen wir nach rund zehn Stunden in Santa Maria de Leuca in Apulien in italienischen Gewässern an. Unterwegs begegnen wir lediglich einem runden Kugelfender, den wir als Prise annektieren. Unser erstes einklarieren in einem anderen Land ergibt sich dann als hoch offizielle Angelegenheit. Drei Mann in Uniform der Guardia Financia (ist in Italien die Grenzbehörde) mit Maske stehen am Pier bei unserer Ankunft und erwarten ‘Documente per favore’. Von Corona Test will keiner was wissen, aber eins fällt auf, die Italiener haben sich an die Babbellabben schon gewöhnt, muß man hier doch auch in der Öffentlichkeit Maske tragen. Vor lauter Autorität habe ich schon fast Angst einen Schritt vom Schiff zu machen, denn es ist alles andere als klar, was wir bzgl. Corona eigentlich vorweisen müssen. Nach diversen unverständlichen Gesprächen und Anrufen bei diversen Behörden, dem Gesundheitsministerium, nächstgelegenem Krankenhaus, Hafenpolizei und Hafenbehörden, bekommen wir endlich die Bestätigung, dass just am Tag unserer Ankunft die nationalen Coronaregeln zu provinziellen erklärt wurden und für Apulien nur eine Selbsterklärung und regelmäßiges Fiebermessen notwendig ist. Uffz, mit fällt ein Stein vom Herz. Darauf erst mal ein noch griechisches Bier an Bord.
Santa Maria de Leuca ist etwas schmucklos und bekannt für seine vorgelagerten Höhlen. Der Ort, den wir im Anschluß erkunden ist ziemlich ausgestorben, es scheint viele Villen sind nur zur Sommerzeit belegt denn auch hier spielt sich das Leben an der Küste ab. Durch Zufall landen wir abends in einer Trattoria (nix mehr Taverna) und schlemmen selbstgemachtes aus Süditalien. Auch hier sind die Produkte Spitze und die Auswahl an kulinarischem zum Teil noch besser als in Griechenland. Auch hier gibt es leider viel zu viel leckeres als dass man verzichten möchte.
Nach einem weiteren Tag in Leuca fahren wir weiter nach Gallipoli, ein ziemlich langer Schlag denn im Vergleich zu Griechenland ist Insel hopping hier begrenzt und das Wetter muss ja auch noch passen. Unsere Absicht gegen Nachmittag in Gallipoli anzukommen wird allerdings durch eine havarierte Jacht jäh unterbrochen.
Zwei Schweizern, Michael und Nina ist auf halbem Weg nach Brindisi der Motor ausgefallen. Leider gibt es keine schnelle Lösung für die beiden und wir vereinbaren Sie nach Gallipoli abzuschleppen. Dadurch kommen wir dann erst nach Einbruch der Dunkelheit an, kein Problem, der Hafen ist gross und die Hafenjungs warten schon auf uns um uns und die beiden in Tau in Empfang zu nehmen. Michael und Nina laden uns als Dankeschön in ein schönes Restaurant in der Altstadt ein, wo wir hervorragend essen, auch hier ist die lokale Küche unschlagbar. Gallipoli hat eine wunderbare Altstadt, die uns an Corfu erinnert, hier fuhren schon die Römer entlang der Appia, zumindest lässt das Straßenpflaster das vermuten. Auch ein Mix an Erorberungs- und Kulturenmischmasch der Griechen, Römer, Franzosen und sogar der Normannen und der Staufer ist präsent. Alte Gemäuer, ein Castello und verschiedene historische Kirchen und Fassaden, dazwischen kleine Gassen und erleuchte Piazzas. An einigen Häuserwänden haben die Anwohner kleine Regale mit Memorabila ausgestellt, eine wirklich nette Idee und eine schöne Verzierung einer sonst schmucklosen Wand. Wir bleiben noch einen Tag, vor allem weil der nächste Tag nur Regen und Schlechtwetter bereit hält.
Als nächstes wollen wir nach Taranto weiter im Norden und nach Crotone in Kalabrien sofern es das Wetter zulässt, denn die Herbststürme häufen sich jetzt und wir haben einige lange Strecken vor uns.
Ciao bella und jetzt Salute nicht mehr Yamas.
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