Das Sturmtief, dass sich über dem Festland mit Böen bis zu 70 kn ankündigte, hat uns ganz schön durchgeschüttelt. Klaus hat unser Blümsche mit insgesamt acht Leinen vertäut und trotzdem war diese Nacht an Schlaf nicht zu denken. Der Sturm hat die sich auftürmenden Wellen über der Felsmole brechen lassen, die heran
rauschende Brandung war ohrenbetäubend. Mit jeder Welle, deren Ausläufer den kleinen Hafen erfasste, riss unser Boot gefährlich an den Tauen, hob und senkte sich abrupt um einen halben Meter und wehrte sich gegen die Strömung wie ein Kiesel, der von der Brandung ins Meer zurückrollt. Das sonst glasklare Wasser der Bucht war dunkel gefärbt und der Himmel pechschwarz ohne die sonst übliche Helligkeit durch Sterne und Mond.
Nach einem Tag der Erholung und zum Glück ohne Schäden sind wir noch immer auf Cargese, auch weil wir es nicht eilig haben, in die Marina ans Festland zu segeln, denn das heisst, unsere ANTHOS kommt aus dem Wasser raus und unsere Wege trennen sich erneut. Die Distanz beträgt ca. 180 nm (ca 333 km), das heisst ca. 40 Std. Fahrt in Nordwestlicher Richtung, für die wir das richtige Wetterfenster abwarten. Eigentlich wollten wir gerne vorher nach Norden abbiegen und entlang der Küste über Monaco, Cannes und St. Tropez nach Port St. Louis du Rhones, aber das müssen wir dann aufs nächste Mal verschieben. Da es diese Woche nun nicht soviel zu berichten gibt, hier noch einige Eindrücke aus Cargese.
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